Herr Kämper empfiehlt
Ein meisterlicher Krimi
aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Privatdetektiv Kosuke Kindaichi wird von
einem der Anwälte eines kürzlich verstorbenen schwerreichen Seidenfabrikanten in
einen abgelegenen Teil Japans gerufen.
Der Anwalt fürchtet, dass das Testament
einen erbitterten Kampf zwischen den
untereinander verfeindeten Erben auslösen wird.
Und kaum ist der Letzte Wille verlesen,
nimmt eine Mordserie ihren blutigen Anfang.
Während immer mehr Leichen auftauchen,
findet der Detektiv sich unversehens
in der Geschichte der Familie Inugami wieder,
die von Bitterkeit, Betrug und
verbotenen Liebschaften geprägt ist.
Kindaichi muss die Geheimnisse des Clans lüften, um den Mörder zu finden
und den Fluch zu bannen.
Seishi Yokomizo
Der Inugami-Fluch
Blumenbar
Gebunden, 334 Seiten
24€
Frau Schunz empfiehlt
Ein Buch übers Nachhausekommen.
«Siehst du, Mascha, ich bin deinem Rat gefolgt:
Ich war klug und hielt mich an Wunder.»
Und es ist ja auch ein Wunder, dass Elisa ihr katastrophales Leben bisher immer noch gemeistert hat. Sie erzählt der von ihr so bewunderten Dichterin Mascha Kaléko leicht
von schwierigen Dingen, von ihrer Zeit im Heim, obdachlos auf der Kölner Domplatte,
immer auf der Suche nach Geborgenheit,
die sie lange nur in Büchern fand.
Aber auch von ihrer unbedingten Sehnsucht
nach Liebe, von ihrer Vorliebe für kleine Reetdachhäuser, für schaumigen Cappuccino,
für Bücher, von Männern, von Freundschaft
und vor allem davon, dass alles möglich ist.
Eine literarische Liebeserklärung an eine
große Dichterin und an all die Wunder,
die das Leben bereithält.
Sarah Lorenz
Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken
Rowohlt Verlag
Gebunden, 224 Seiten
24€
Herr Kämper empfiehlt
Ein Roman als Zeitdokument.
Hamburg 1933:
Nach acht Wochen auf See kehrt
der Dampfer Kulm in seinen Heimathafen zurück.
Die sozial wie weltanschaulich
ungleiche Besatzung des Schiffes findet sich
in einem radikal veränderten Land wieder:
Die Nationalsozialisten sind an der Macht
und herrschen mit Gewalt und Willkür.
Die Mannschaft muss sich dem brutalen
neuen Gesicht Deutschlands stellen.
Zwischen politischen Spannungen,
persönlichen Konflikten und der Suche
nach einem Platz in einer unbarmherzigen Gesellschaft entfaltet sich eine mitreißende Erzählung über Identität und den Kampf
um das Überleben.
Der Hamburger Journalist und Autor
Heinz Liepman (1905 - 1966) schildert in packenden Episoden die Konfrontation
mit den neuen Machtverhältnissen.
»Das Vaterland« erschien als einer der
ersten deutschsprachigen Exilromane
bereits im Jahr 1933.
Heinz Liepman
Das Vaterland
Pendragon Verlag
Gebunden, 280 Seiten
22€
Frau Schunz empfiehlt
Der neue Leon de Winter -endlich!
Der renommierte niederländische
Gehirnchirurg Jaap Hollander ist im Ruhestand, aber Ruhe findet er nicht.
Seit seine Tochter zehn Jahre zuvor in Israel verschwunden ist, kehrt er jedes Jahr
nach Tel Aviv und in die Wüste Negev zurück. Diesmal wird er dort unversehens gebeten,
eine äußerst riskante Gehirnoperation durchzuführen.
Er sagt zu, obwohl die Erfolgsaussichten verschwindend gering sind. Nicht nur das Leben seiner mächtigen Patientin hängt von der Operation ab, vielleicht eröffnet sie ihm sogar
eine neue Spur zu seiner Tochter.
Leon de Winter
Stadt der Hunde
Diogenes
Gebunden, 272 Seiten
26€
Frau Pietrowsky empfiehlt
Packende Historie aus weiblicher Perspektive.
Das Jahr ist 1540.
Die kräuterkundige Verena von Pfäffikon soll
als Hexe verbrannt werden. Doch bevor sie
auf dem Scheiterhaufen stirbt, brennt das Dorf –
Verena gelingt die Flucht.
Drei beschwerliche Wochen später trifft sie –
als Mann verkleidet und sich
Johann nennend – in Padua ein.
Im Sog einer Gruppe von Studenten gelangt sie ins anatomische Theater und wird Zeugin,
wie der berühmte Anatom Andreas Vesal
eine Obduktion ausführt. Doch noch während
der Demonstration wird Vesal nach draußen
zu einem sterbenden Studenten gerufen.
So wie der Arzt erkennt Verena sofort,
dass der junge Mann vergiftet wurde.
Gemeinsam obduzieren sie die Leiche
und finden sich in ihrem Verdacht bestätigt.
Doch wer sollte einen Studenten vergiften?
Und warum?
Leon Morell
Die Anatomie einer neuen Zeit
dtv
Gebunden, 432 Seiten
24€
Frau Schunz empfiehlt
Ein großer Roman über das Leben im Jetzt.
An einem gewöhnlichen Tag Anfang Juni
kommt die Zeit zum Stehen. Niemand stirbt, niemand wird mehr geboren. Die neue Ewigkeit verändert das Lebensgefühl der Menschen:
Die Rentnerin Margo will ausgelassen das Leben feiern und auf Reisen gehen – doch ihr pflanzenliebender Ehemann Otto möchte
seine Balkonblumen nicht alleine lassen.
Für die Fotografin Jenny gibt es nichts Schöneres, als die geschenkte Zeit mit ihrer Familie im Sommerhaus zu verbringen. Trotzdem plagt sie das Gefühl, etwas Wichtiges zu verpassen.
Und die Krankenschwester Eva erlebt die Sorge der Schwangeren, die nicht wissen, wann ihre Babys zur Welt kommen.
Überall im Land rätselt man, warum die Menschen aus dem Lauf der Zeit herausgefallen sind. Ist es ein Virus, ein alter Zauber oder
eine Verschwörung böser Mächte?
Und warum geht in der Natur der Kreislauf von Werden und Vergehen unvermindert weiter?
Maja Lunde
Für immer
btb Verlag
Gebunden, 320 Seiten
24€